Freitag, 19. November 2010

Theater für Filmfans

So, jetzt mal eine kulturelle Empfehlung. "Fräulein Julie" ist das beste Theaterstück für Leute, die Theater doof finden, weil es nicht so wie Film ist. Denn auf der Bühne wird ein Film gedreht. Und den kann man sich zeitgleich auf der Leinwand anschauen. Schön ist, dass insgesamt genauso viele Kameramänner wie Schauspieler auf der Bühne rumlaufen und das in Turnschuhen und Kapuzenpullis, so wie man Kameramänner halt kennt und dass die Schauspieler selbst das Licht rumrücken, um ein Detail, das dazwischengeschnitten wird, auszuleuchten. In der Sprecherkabine werden Strindbergs Texte rezitiert, eine Cellistin spielt die Filmmusik und 2 Geräuschemacher lassen das Wasser plätschern, das Rinderherz brutzeln und Fräulein Julie durch das Haus schleichen.
Ich liebe ja ganz klischeehaft Cello. Als ich letztens einem unserer Filmmusiker erzählte, dass ich meine Kinder dazu verdonnern werde, Cello zu spielen, riet der mir allerdings davon ab. Zumindest wenn ich wollen würde, dass meine Kinder damit berühmt werden, denn Cello sei das schwierigste Instrument, um in ein Orchester reinzukommen. Logisch, meistens sitzen da 20 Violinen und nur drei Cellisten. Klar will ich, dass meine Kinder mal berühmt werden! Also werde ich noch mal drüber nachdenken.
Wer jedenfalls das wunderschöne "Fräulein Julie" in einer Inszenierung von Katie Mitchell in der Schaubühne genießen will, hat noch diese Termine zur Auswahl:
16.12.2010, 20.00 Uhr
17.12.2010, 19.30 Uhr
18.12.2010, 19.30 Uhr
19.12.2010, 20.00 Uhr
01.01.2011, 20.00 Uhr
02.01.2011, 18.30 Uhr
Es lohnt sich!

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