Freitag, 17. Dezember 2010

Filmjahr 2010


Ich finde, das Filmjahr 2010 war eine große Enttäuschung. Ich erwarte ja gar kein Kinojahr à la 1999, das ich immer wieder gerne erwähne:
Magnolia, Matrix, The Sixth Sense, American Beauty, Being John Malkovich, ... (Und keinen einzigen davon hab ich damals im Kino gesehen, tssss)
Aber sogar gegen letztes Jahr, das mit Inglourious Basterds, Antichrist, Das weisse Band und meinem Favoriten The Wrestler immerhin noch ein paar Höhepunkte hatte, fällt 2010 ins Bodenlose.
Ich hab letztens durch so einen bescheuerten Jahresrückblick gezappt, in dem soweit ich mich erinnere Johannes B. Kerner und Veronica Ferres die Filme des Jahres gekürt haben. Unter den Top 5: Eclipse, Harry Potter 7, Zweiohrküken, Sex and the City 2 und Avatar. (War Avatar nicht letztes Jahr schon Film des Jahres? Naja, egal.) Viel schlimmer als diese angeblichen Top 5 ist für mich, dass auch meine persönlichen Top 5 mich nicht gerade vom Hocker reißen...

Platz 1: Moon - tolle Idee, tolle Umsetzung und independent genug, dass man ihn als Favoriten nehmen kann. Ich will auch so einen Film drehen!(9/10)

Platz 2: Inception - auch wenn mich jetzt viele blöd finden werden, hat mich beim ersten Gucken visuell umgehauen und Nolan kann man ruhig mal so viel Geld in die Hand drücken. Zu viele James Bond Szenen, aber wie Mal aus diesem Fenster springt...(8/10)
Platz 3: Renn wenn du kannst - meine deutsche Überraschung des Jahres und auch mit ein Grund, warum ich jetzt an der HFF studiere (8/10)
Platz 4: Somewhere - leider nicht Lost in Translation, auch wenn er als LoT 2 daherkommt, aber schön (7/10)
Platz 5: Social Network - überraschend unterhaltsam, hängt einem aber auch nicht mehr nach, was wohl am Thema liegt (6/10)

Der Ghostwriter (6/10) und A serious Man (6/10) haben mir auch noch ganz gut gefallen. Was mich überrascht hat, war der neue Harry Potter. Auch wenn alle immer über den 3. Teil jubeln - was ja vor allem daran liegt, dass man zeigen will, man fände den Regisseur am besten, was wohl logisch ist, für mich hat er aber den besten Moment des Buches nicht umgesetzt - muss ich sagen, ich glaube, ich finde den 7. Teil am besten (5/10). Der hat zwar auch einige ziemliche Schwächen, aber hat es wirklich geschafft, eine ganz andere Stimmung als in den anderen Teilen aufzubauen und die gefällt mir persönlich besser. Alle anderen Filme sind nicht weiter erwähnenswert. Ich hab allerdings auf DokLeipzig einige Dokumentarfilme gesehen, die ich eigentlich in die Top 5 einfügen müsste, aber ich trenne das jetzt lieber mal in fiktional und doku.

Naja, noch kurz ein paar Worte zum Schlusslicht Buried - Lebendig begraben (2/10) - bekommt einen Punkt für die Idee, einen Film komplett in einem Sarg spielen zu lassen und einen Punkt dafür, dass ich nicht eingeschlafen bin. Alles andere war unter aller Kanone und ich weiß nicht, warum der so gehypt wurde. Fand ihn unrealistisch, auf eine langweilige Art und Weise dramatisiert und politisch ärgerlich. Dabei hätte man viel daraus machen können...
2010 - buh! muss ich sagen, wobei mir auch auffällt, dass ich dieses Jahr gar nicht so oft im Kino war wie letztes Jahr. Aber dass es nicht so viele Filme gab, die ich überhaupt sehen wollte, sagt ja auch schon einiges... Das muss besser werden! Ich freu mich jetzt erstmal auf "Black Swan" im Januar.

2 Kommentare:

  1. Krass, du findest nicht, dass "A serious Man" der schönste Film seit langem war? An dem stimmt doch einfach alles!

    Ist The Black Swan eine Verfilmung von diesem Taleb-Sachbuch oder was?

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  2. hm... ist das nicht eher ein film, den männer für den schönsten film seit langem halten? also für mich kam der beste moment am schluss, aber dann wars ja leider aus.
    black swan ist der neue aronofsky.

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